Fahrgestell- und Motornummern

Fahrgestellnummern

Bei allen Honda-Motorrädern werden seit 1996 17stellige Fahrgestellnummern, international “VIN” (Vehicle Identification Number), vergeben.

Die 17stelligen Nummern sind zwingend zu verwenden und erlauben es, über einen Zeitraum von mindestens 30 Jahren jedes Fahrzeug weltweit identifizierbar zu machen. In Deutschland regelt das §59 StVZO.

Die ersten drei Stellen bezeichnen den Weltherstellerschlüssel (world manufacturer identification, WMI) dann folgen die sechs Stellen, die der Hersteller zur Kennzeichnung des Produktes verwendet (vehicle descriptor section, VDS) und erst dann folgt eine eindeutige Nummer, die fahrzeugbezogen ist (vehicle indicator section, VIS). Die ersten beiden Stellen der VIS kennzeichnen bei Honda Modelljahr und Herstellerwerk.

Wegen der Verwechselungsgefahr mit den Ziffern Eins und Null enthält die Fahrgestellnummer übrigens niemals die Buchstaben I, O und Q.

1.-3. Stelle: Herstellerkürzel

MLH steht dabei für “Thai Honda”, dem einzig möglichen Hersteller für die 250er Serie.

Bei anderen Hondas sind auch möglich:

  • JH2 Honda Japan
  • JH3 Honda ATC Japan
  • VTM Montesa / Honda Spanien
  • YC1 Honda Belgien
  • ZDC Honda Italien
  • 1HF Honda Amerika
  • 3H1 Honda Mexico
  • 478 Honda ATC USA
  • 9C2 Honda Brasilien

4.-7. Stelle: Modell

Das Modellkürzel gibt einen Hinweis auf Hubraumgröße (1. Buchstabe), Einsatzzweck (2. Buchstabe) und Modellnummer (zwei Ziffern).

Hubraum

  • A=bis 50
  • D=bis 70
  • H=bis 80
  • J=bis 125
  • K=bis 150
  • M=bis 250
  • N=bis 400
  • P=bis 600
  • R=bis 800
  • S=ab 800

Einsatzzweck

  • B=Kleinmotorrad/ATC
  • C=Straße
  • D=Enduro
  • E=Geländesport ohne Straßenzulassung
  • F=Roller

Mögliche Codes sind MD38 für die CRF250L und M bis 2016 und MD44 für die CRF250L oder Rally ab 2017. Hier bedeutet “M” bis 250 ccm, “D” steht für Enduro, “38” oder “44” sind die Modellnummern innerhalb dieser Kategorie.

Ab hier beginnt die “Vehicle descriptor section”, also der Bereich der Fahrgestellnummer, die das Fahrzeug beschreibt.

8.-9. Stelle: Ausführung

Es folgen eine Stelle, die das Modell näher beschreibt, gefolgt von einer Füllstelle

  • MD38A: Modell CRF250L, Europa (E, ED, F)
  • MD38B: Modell CRF250M, Europa (E, ED, 2ED, 3E)
  • MD38K: Modell CRF250L, Korea (KO)
  • MD38U: Modell CRF250L, Australien (U)
  • MD389: Modell CRF250L, Brasilien/Lateinamerika/Phillipinen (BR, LA, PH)
  • MD44A: Modell CRF250L, Europa (E, ED, F)
  • MD44B: Modell CRF250 Rally
  • MD44U: Modell CRF250L, Australien (U)

10. Stelle: Modelljahr-Code

  • ( 1 ) 2001
  • ( 2 ) 2002
  • ( 3 ) 2003
  • ( 4 ) 2004
  • ( 5 ) 2005
  • ( 6 ) 2006
  • ( 7 ) 2007
  • ( 8 ) 2008
  • ( 9 ) 2009
  • A 2010
  • B 2011
  • C 2012
  • D 2013
  • E 2014
  • F 2015
  • G 2016
  • H 2017
  • J 2018 (zur Erinnerung: ein “I” ist in Fahrgestellnummern nicht möglich!)
  • K 2019

Fett gedruckte Modelljahr-Codes wurden bei der 250er verwendet. Beispiel: CRF250LD = Modelljahr 2013.

Jahre, in denen es keine Änderungen gab, nutzten unverändert den Code des Vormodells (z.B. CRF250L Baujahr 2014: Buchstabe “D” statt “E”, da keine Änderungen gegenüber dem 2013er Modell). Da die CRF250M aber erst ein Jahr später, zum Modelljahr 2014, erschien, trägt dieses erste Modelljahr ein “E”!

11. Stelle: Fertigungsort

  • A=Ohio/USA
  • B=Aalst/Belgien
  • C=Saitama/Japan
  • D=Guadalajara/Mexiko
  • E=Barcelona/Spanien (Montesa)
  • F=Atessa/Italien
  • K=Kumamoto/Japan
  • M=Hamamatsu/Japan
  • R=Manaus/Brasilien
  • S=Suzuka/Japan
  • T=Tochigi/Japan
  • 4=South Carolina/USA
  • 5 Bangkok/Thailand


Auch hier: der einzig mögliche Fertigungsort Bangkok ist fett gedruckt.

12.-17. Stelle: Rahmennummer

Erst hier folgt die tatsächliche Nummer des Fahrgestells.


Weiterführende Links zur Entschlüsselung von Fahrgestellnummern

Motornummer

Egal, für welches Modell (MD38 oder 44) der Motor gefertigt wurde: die Motornummer lautet immer MD38E-XXXXXXX! Es gibt also keine Motoren mit MD44-Nummer. Allerdings wird im weiteren Verlauf der Nummer eine Unterscheidung vorgenommen.

Zu finden ist die vollständige Nummer auf der linken Motorseite im Bereich des Schalthebels sowie im COC-Dokument unter Punkt 21.2. Sie steht auch auf einem Aufkleber außen auf der Dokumententasche. Im Kundendienstheft ist sie verkürzt (ohne vorangestelltes “MD38E-) eingetragen und besteht aus sieben Stellen. Man kann also problemlos feststellen, ob es sich um den Originalmotor handelt, auch wenn die Nummer nicht in der Zulassungsbescheinigung steht.

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