Achtung, ab hier bekommt man schmutzige Hände!
Anders als vollverkleidete Supertourer mit mindestens vier Zylindern laden Enduros direkt dazu ein, die Wartung selbst zu erledigen. Wenn man die Rub al-Chali-Wüste durchquert, gibt es ohnehin keine andere Wahl. Aber auch ein Bürgersteig in Wanne-Eickel kann schon aus finanziellen Gründen manchmal den Weg zum nächsten Honda-Händler ersetzen. Immerhin liegen die aktuellen Stundensätze der Werkstätten teils schon über 100 Euro.
Zeit also, unsere CRF näher kennen zu lernen und ein paar Dinge über die Technik zu erfahren. Es muss ja nicht gleich ein zerlegter Motor sein. Schon ein einfacher Ölwechsel spart gegenüber der Werkstattarbeit schnell 50 Euro, denn auch das Material ist beim Vertragshändler teuer.
Aber Geld ist sicher nicht der einzige Grund, selbst zu schrauben. Wer die Wartung selbst erledigt, kommt auch bei einer möglichen Panne nicht gleich ins Schwitzen. Und das befriedigende Gefühl, das selbst geschafft zu haben, ist ohnehin nicht mit Geld aufzuwiegen. Nebenbei schaut man dadurch genauer hin und erkennt frühzeitig, wenn etwas nicht in Ordnung ist.
Eine Bitte aber vorweg: macht einen Bogen um die verführerische Kiste “300-teiliges Profiwerkzeug” für 29,95 aus dem Supermarkt. Erstens sind von den 300 Werkzeugen 250 Dübel, Schrauben und Kabelbinder. Zweitens ist auch der Rest nicht dazu geeignet, kaputte Dinge heile zu machen -eher umgekehrt. Empfehlen kann ich denjenigen, die einen guten Gegenwert für vergleichsweise wenig Geld suchen, Werkzeuge von Proxxon oder Bahco. Gute Haltbarkeit, viele Kombinationsmöglichkeiten und auch die Nachkaufmöglichkeit, wenn doch mal etwas kaputt geht, machen die paar Euro mehr gegenüber dem Billigset schnell vergessen.